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Faulheit ist anstrengendfocus.de
Der Latino-Star über berühmte Eltern, verwöhnte Kinder, seine Karriere und das neue Album "Insomniac".
Herr Iglesias, viele Leute, die in ähnlichen Umständen aufgewachsen sind, wie Sie…
… sind verwöhnte kleine Biester …
Das haben Sie gesagt …
… aber es stimmt leider. Ich finde, es ist das Schlimmste, was Eltern tun können, wenn sie ihre Kinder unmäßig verwöhnen. Die meisten, die ich kennengelernt habe, enden ohne eigenen Antrieb, ohne Disziplin, und am schlimmsten: ohne Ziele. Faulheit ist ansteckend. Sie wird fast zu einer Krankheit, die man kurieren muss.
Wenn Sie von verwöhnten Biestern reden, denken Sie an bestimmte Leute? Im Moment ist ja gerade eines hinter schwedischen Gardinen …
Ich hasse es, über Leute zu reden, die ich nicht kenne. Und ich kenne Paris Hilton nicht. Ich rede jetzt allgemein über total verwöhnte Kinder von reichen und berühmten Leuten. Ich finde das ganz schlimm, denn es führt dazu, dass alle Kinder berühmter Leute ein schlechtes Ansehen haben. Und das kotzt mich an.
Wie haben Sie gelernt, dass man für den Erfolg auch etwas tun muss?
Durch mein Elternhaus. Wenn deine Eltern dir Disziplin beibringen, oder wenn sie die richtigen Leute haben, die dir Disziplin und die wichtigen Dinge im Leben beibringen, dann wirst du auch mit großer Wahrscheinlichkeit die richtigen Dinge im Leben machen. Ich habe schon als kleines Kind gelernt, dass man zu dem wird, mit wem man sich umgibt. Wenn alle deine Freunde Drogenabhängige sind, wirst du es wahrscheinlich auch. Ich habe gelernt, dass man sich mit guten Leuten umgeben muss – mit Leuten, denen man vertraut. Man muss auch kapieren, dass man hart arbeiten muss, um etwas zu werden. Berühmtsein, Geld oder Macht beeindrucken mich nicht. Das ist mir wirklich scheißegal! Entschuldigen Sie den Ausdruck. Ich kenne das alles, weil ich damit aufgewachsen bin. Um etwas zu erreichen, braucht man vor allem Disziplin.
Aber Disziplin allein reicht auch nicht. Da ist es doch von Vorteil, wenn die Medien Sie als Sexsymbol bezeichnen …
Wenn sie mich ein Sexsymbol nennen, sollen sie es tun. Das ist immer noch besser, als wenn sie sagen würden, ich wäre kein Sexsymbol. Aber ich kann mit diesem Frauenheld-Gequatsche nichts anfangen. Mein Vater hat dieses Image, aber ich bin völlig dagegen. Die Leute finden es zwar merkwürdig, aber ich mag es nun mal nicht.
Ihr Liebesleben sorgte in den letzten Wochen dennoch für einige Schlagzeilen. Was ist denn nun? Trennung oder nicht?
Das ist doch kurios. Da erzählt einer irgendwas – und dann gerät alles außer Kontrolle. Ich kann ihnen versichern, dass alles in Ordnung ist. Keine Trennung, nichts dergleichen.
Die Songs auf Ihrer neuen CD „Insomniac“ sind recht sparsam instrumentiert und lassen viel Raum. War das Ihr genereller Ansatz?
Das ist einfach mein Stil. Ich habe schon immer so geschrieben. Das liegt wohl daran, dass ich kein Sänger bin, der langgedehnte Noten singt. Ich bevorzuge kurze melodische Phrasen. Ich glaube an die Einfachheit in der Musik. Je einfacher etwas ist, desto schwerer ist es zu schreiben.
In dem Song „Don’t You Forget About Me“ findet sich die Zeile: „They Say Love Is Just A Game“. Glauben Sie, dass die Liebe nur ein Spiel ist?
Nein, deshalb sage ich ja: Sie sagen, Liebe sei nur ein Spiel … Das ist eine Zeile, die mir in den Kopf kam. Und außerdem hat es mir gefallen, weil sie gut zu der anderen Zeile „Manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du“ passt.
Und auf welcher Seite stehen Sie lieber – auf der Gewinner– oder der Verliererseite?
Ich weiß nicht so recht. Das Gute an der Gewinnerseite ist, dass du glücklich bist. Das Schlechte daran ist, dass man nicht so inspiriert ist. Ich denke, wenn man auf der Verliererseite steht, ist es inspirierender.