Reviews
Mit Gitarre und Pistole: Ein Witwer übt Rache
Der neue Filmhit mit Antonio Banderas und Salma Hayek
Die Story: Drogenbaron Don Barillo (Willem Dafoe) plant einen Militärputsch mit Todesfolge für den redlichen Staatspräsidenten (Pedro Amendariz jr.). General Marquez (Gerardo Vigil) soll den Drecksjob erledigen. Der ermordete vor Jahren die schöne Carolina (Salma Hayek) und ihre kleine Tochter und bekommt es nun mit dem Gitarren und Pistolen schwingenden Witwer "El Mariachi" (Antonio Banderas) zu tun. Bald hagelt es kiloweise blaue Bohnen. Durch das Action-Getümmel ballern sich die Mariachi-Sänger Lorenzo (Enrique Iglesias) und Fideo (Marco Leonardi), der Ex-FBI-Agent Jorge (Ruben Blades), die zwielichtige Polizistin Ajedrez (Eva Mendes) und Barillos "rechte Hand" Billy (Mickey Rourke). Fies: CIA-Killer Sands (Johnny Depp) hetzt jeden gegen jeden. Beim bombastischen Showdown vorm Präsidentenpalast beißt dann mancher Star ins Gras!
Der Regisseur: Schwarzer Humor ist Trumpf bei Robert Rodriguez. Mit dem No-Budget-Hit "El Mariachi" wurde er 1992 auf einen Schlag berühmt, es folgten "Desperado" und nun als dritter Aufguss der Mariachi-Saga "Irgendwann in Mexico". Dazwischen legte Rodriguez mit "From Dusk Till Dawn" einen absoluten Kult-Knüller hin. Und wechselte mit drei "Spy Kids"-Filmen ins Familien-Genre.
Die Stars: Hollywood-Beau "Zorro" Antonio Banderas glänzt einmal mehr als einsamer, Sporen klirrender Held. Hoffentlich gut versichert ist Salma Hayek: In "Frida" war's die Straßenbahn, jetzt sind's Pistolenkugeln, die ihren schönen Leib verunstalten. Lange nichts mehr von sich sehen ließ Whisky-Nase Mickey Rourke ("9 1/2 Wochen"). Für echten Latino-Schmelz sorgt Sänger Enrique Iglesias, der hier sein Film-Debüt gab. Ganz im Gegensatz zu Psycho-Experte Willem Dafoe ("Wild at Heart"), der hier mal wieder richtig fies sein darf. Johnny Depp aber spielt sie alle an die Wand. Mit "Der Fluch der Karibik" entert der Kassenmagnet seit acht Wochen Platz 3 der US-Charts, lockte allein in Deutschland über 3,6 Millionen Fans ins Kino.
Internationale Kritik: "Die Passagen, die rund laufen, entschädigen dich für die, wo das nicht der Fall ist" (Filmcritic.com) BZ-Wertung: Rasante "James Bond"-Action, dazu absurde Gags à la "From Dusk Till Dawn" und schräge "Pulp Fiction"-Dialoge - die großen Vorbilder erreicht "Irgendwann in Mexico" dennoch nicht. Detailliert ins Bild gesetzte ausgestochene Augen, gehäutete Gesichter und zerschossene Beinstümpfe erfordern zudem einen robusten Magen und sind nichts für Kinder! Allerdings macht ein wieder mal fulminanter Johnny Depp dieses Tohuwabohu zu einem Muss. Zynisch und flink mit der Knarre, wird er sich erneut in alle Herzen spielen.
Quelle: bz.berlin1.de
... und wieder ist der Einsatz des "Mariachi" gefragt. Der Mann mit dem geladenen Saiteninstrument soll im Auftrag des CIA-Agenten Sands General Marquez töten, der einen Anschlag auf den mexikanischen Präsidenten plant.
Wenn alles nach den Plänen des Drogenbarons Barillo (Willem Dafoe) geht, steht in Mexico bald ein Machtwechsel bevor. Mit der Hilfe von General Marquez (Gerardo Vigil) will er den amtierenden Präsidenten des Landes (Pedro Armendriz Jr.) stürzen. Hiervon hat auch der CIA-Agent Sands (Johnny Depp) Wind bekommen, daher verpflichtet er den namenlosen Mariachi (Antonio Banderas). Der Gitarrenspieler soll den General töten, aber erst, nachdem dieser seinen Job erledigt hat. Sands weiß, warum er sich ausgerechnet den Mariachi ausgesucht hat, denn der hat noch eine Rechnung mit General Marquez offen: der General ist für den Tod von Carolina (Salma Hayek) und der gemeinsamen Tochter verantwortlich. Er will Rache, und wenn er sich bei dieser Gelegenheit gerade noch ein paar Dollar nebenher verdienen kann - warum nicht? Während auf der Seite von Barillo und Marquez die Planungen für den Anschlag auf Hochtouren laufen, ist auch der Musiker nicht untätig: er bittet seine ehemaligen Weggefährten und treuen Freunde Lorenzo (Enrique Iglesias) und Fideo (Marco Leonardi), ihn zu unterstützen. Zwei Fragen allerdings bleiben unbeantwortet: was sind Sands Motive, und was genau will er mit seinen Verschwörungen erreichen?
"Irgendwann in Mexico" ist der dritte Film von Robert Rodriguez aus der "Mariachi"-Reihe. Der erste war "El Mariachi", mit dem der gebürtige Texaner ein überraschendes Leinwand-Debüt feierte - mit einem Minimalbudget von etwa 7.000 Dollar und Schauspielern, die er aus seiner Familie rekrutiert hatte.
Der zweite Teil, "Desperado", war eine große Hollywoodproduktion, und jetzt kommt "Irgendwann in Mexico", die Fortsetzung. Die wichtigsten Darsteller aus dem vorigen Film sind wieder dabei, und es gibt ein erfreuliches Wiedersehen mit vielen alten Gesichtern, zum Beispiel Antonio Banderas, Cheech Marin oder auch Danny Trejo. Die neu hinzugekommenen Figuren sind mit Schauspielern, die sich durch ihre "Charaktergesichter" hervortun, gut besetzt - sowohl Willem Dafoe aber auch Mickey Rourke oder Johnny Depp passen sowohl zum Umfeld des Filmes als auch zu ihren Rollen. Leider ist "Irgendwann in Mexico" - im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern - nicht mehr als ein ganz gewöhnlicher Actionfilm, vom Zauber der ersten beiden Filme der Reihe ist kaum etwas übrig geblieben. Der Film spielt an vielen Stellen gleichzeitig und es gibt viele Handlungsstränge, die aber nicht überzeugend zusammenlaufen. Wollte Rodriguez hier etwas ähnliches basteln, was Quentin Tarantino, einer seiner besten Freunde, in "Pulp Fiction" so vortrefflich gelungen ist? Falls ja, dann ist er damit kläglich gescheitert, denn der Film kommt nie richtig in Fahrt, und so denkt man sich am Ende: "Aha, und das soll's jetzt gewesen sein?" Insgesamt verspricht der Film viel, hält aber nur wenig. Eine Enttäuschung! Wer wegen Johnny Depp ins Kino gehen will, sollte sich lieber "Fluch der Karibik" ansehen, der ja ebenfalls noch in den Kinos läuft.
Quelle: zelluloid.de
Inhalt: Mexiko steht am Rande des Chaos: Der durchtriebene Drogenbaron Barillo will den mexikanischen Präsidenten stürzen, während der korrupte CIA-Agent Sands noch ein Hühnchen mit seinem schlimmsten Feind, General Marquez, zu rupfen hat, dessen Unterstützung wiederum Barillo dringend braucht, um seinen Coup gegen das Staatsoberhaupt durchzusetzen. Sands stellt den Mariachi an, um den General zu töten - und setzt damit eine Kette blutiger Ereignisse in Bewegung, in der die Waffen locker sitzen und jeder jeden bekämpft.
Kurzkommentar: Titel und Schauspieler klangen viel versprechend, aber im dritten Teil von Robert Rodriguez´ „Desperado“-Saga sind nicht nur die Gitarren übel verstimmt. Statt den gewohnt ultrahohen Gewaltfaktor mit Slapstik und einem simpel gestrickten Plot auszubalancieren, sorgt „Irgendwann in Mexiko“ mit einem spektakulär verworrenen Handlungsgerüst, einem zweitklassigen Produktionsdesign und einfallslosen, fahrlässig geschnittenen Schießereien für ungläubiges Kopfschütteln. Robert Rodriguez wollte alles selbst machen. Er hat ein witzloses B-Movie gedreht, das allenfalls Fans beglücken dürfte.
Kritik: Irgendwann, ja, aber es war ja doch nur eine Frage der Zeit. Um Fortsetzungen ist man nie verlegen, die „Spy Kids“ haben sich totgelaufen und neue Ideen sind rar. Die kolportierte Geschichte dürfte bekannt sein: mit der für angeblich nur siebentausend Dollar gedrehten Pistolensaga „El Marchachi“ machte Robert Rodriguez mächtig Furore und katapultierte sich direkt nach Hollywood, um dort mit dem zigfachen einer Independentproduktion im Jahre 1995 „Desperado“, die nichtamtliche Fortsetzung zu drehen. Die war mit Antonio Banderas populär und charismatisch besetzt und ein spaßiger Spagat zwischen Slapstick, klischeemexikanischem Flair und jeder Menge hemmungsloser Schießwut. Der Plot war dafür reines Alibi, natürlich ging es um Rache, und das gradlinig. Ingesamt war das männlich, mit Salma Hayek dekoriert, exotisch und dann kultverdächtig. Und da man mit Stempeln schnell bei der Hand ist, firmiert Rodriguez seitdem als Kultregisseur.
Dass das reiner Etikettenschwindel sein kann, führt „Irgendwann in Mexiko“ ziemlich dramatisch vor. Selbst wer die Vorgänger nicht kennt, wird von diesem konfusen Lärm, planlos und dilettantisch in jeder Richtung, ziemlich irritiert sein und sich zunehmender Lauflänge kopfschüttelnd fragen, was um Himmels Willen die Verantwortlichen geritten hat. Dabei hätte aus diesem finalen Teil einer arg konstruierten Trilogie durchaus etwas werden können: „Desperado“ hatte selbstironischen B-Movie-Charme, war ein ehrlich sinnfreies Bleispektakel mit Stil. Und nun die Voraussetzungen für den dritten Teil: ein Budget von dreißig Millionen, das, gemessen an den sonstigen Relationen Hollywoods, zwar bescheiden, für den effizient drehend Rodriguez aber viel ist. Hinzu kommt die große Geste des Titels, die sich an Sergio Leones „Once Upon A Time in The West“ anlehnt, einige Genrereminiszenzen verspricht und dann eine Besetzungsliste, die wirklich aufhorchen lässt.
Das Ergebnis ist aber nur mies geschnittenes Randalekino mit dem fraglos abstrusesten Plot der letzten Zeit. Was hier als Handlung verkauft wird, ist bloß verworrener Kitt zwischen den einzelnen Kugelhageln. Das ist vielleicht natürlich, aber bizarr auf außerfilmischer Ebene: Namen wie Johnny Depp, Willem Dafoe oder eben auch Banderas müssen Rodriguez vertraut haben, dass er das Drehbuch sowieso nicht zu ernst nimmt und es lieber stilgerecht krachen lässt. Dumm nur, dass dieser dass Script irgendwann und damit ein unzugängliches Dickicht sich selbst behindernder Intrigen improvisierte und es, allen Regeln er Dramaturgie widersprechend, komplett durchzieht. Irgendwann verliert in diesem billigen Flickwerk aus Konspirationen und erstickten Handlungsfäden selbst der Hartnäckigste den Durchstieg, dürfte aber vorher schon das Interesse verloren haben und enttäuscht über das Wesentliche sein: die Action.
Die wird durch das nervraubende Plotkonstrukt nur gehemmt, kann den Film jedoch nicht das rettende Profil verleihen und unterstreicht den Eindruck, es hier mit einer völlig beliebigen Produktion zu tun zu haben. Grobschlächtig, mit möglichst lauter, auch von Rodriguez selbst verursachter Musik, wird die Schützenfestszenerie zusammenkettet. Zwar ballert sich Banderas erwartungsgemäß durch unermessliche Mengen von Schießbudenfiguren, Johnny Depp wechselt hat als Kostümwechsler alles unter Kontrolle und auch Schmalzbarde Enrique Iglesias bekommt seine Chance mit dem flammenwerfenden Gitarrenkoffer. Aber die Routine der Gewalt ist reine Requisitenshow, niemals, wenn man so will, ästhetisch, sondern das reine Gegenteil und von John Woo, an den sie immer noch erinnern soll, meilenweit entfernt. Alles wird grob niedergemäht und damit auch der Spaß, denn leider ist „Irgendwann in Mexiko“ weder durch seinen derben Gewaltfaktor unterhaltsam noch durch das unmotivierte Klopfen von platten Sprüchen.
Das ist nur zuweilen, wenn z.B. der niedrige Produktionsstandard in peinlichen Pixelexplosionen auf die Spitze getrieben wird, nur unfreiwillig komisch, insgesamt aber nur witz- und stillos. Die nötige Selbstironie und Slapstick gehen dem dritten Mariachi völlig ab. Was bleibt, ist nicht als eine uninteressante Gewaltorgie, deren Ähnlichkeiten mit Western sich im Titel erschöpfen. Natürlich wurde dieser unerfreuliche Abguss nur des Geldes zustande gebracht. Die Rechnung ging in den USA dann auch soweit auf, dass „Irgendwann in Mexiko“ schon Tage nach seinem Start die Produktionskosten wieder eingebracht hatte. Dass deswegen die bleihaltigen Gitarrenkoffer irgendwann noch einmal zum blutigen Einsatz kommen, ist nicht auszuschließen, glücklicherweise aber unwahrscheinlich.
Stillose Fastfoodballerei mit unsäglicher Dramaturgie.
Quelle: filmspiegel.de
CIA-Agent Sands (Johnny Depp) plant einen großen Schlag gegen den Drogenboss Barillo (Willem Dafoe), der ein Attentat auf el Presidente von Mexiko ausüben will. Die Exekutive des Anschlags liegt beim korrupten General Marquez (Gerardo Vigil), den ein ganz Besonderer aufhalten soll: die Legende namens "El Mariachi" (Antonio Banderas), der auf Rache für die Ermordung seiner Frau Carolina (Salma Hayek) und seiner Tochter sinnt.
Nach der kommerziellen Fließbandproduktion "Faculty" und der nicht weniger belanglosen aber kindertauglichen "Spy Kids"-Serie kehrt Robert Rodriguez endlich zu seinen Wurzeln zurück und erfreut wieder das Zielpublikum, dem er seine Bekanntheit erst verdankt. Sollte man zumindest meinen. Denn bei all den Ausflügen jenseits der cool-brutalen Gangsterfilme scheint Rodriguez sein sicheres Händchen, das Filmen wie "From dusk till dawn", "El Mariachi" und "Desperado" zu ihrem Kultstatus verholfen hat, auf sonderbare Weise verloren zu haben. Beginnen wir beim haarsträubenden Drehbuch, das prinzipiell immer noch die altbekannte Mariachi-Mär aus "El Mariachi" und "Desperado" als Fundament verwendet. Das Ganze wurde dann mit vertrackteren Handlungssträngen und neuen Charakteren zu einem unausgegorenen, nahezu höhepunktslosen Klumpen scheinbar ohne Sinn und Verstand zusammengematscht. Fast schon orientierungslos wirkt die bemühte Handlung mit all ihren plakativen Schauplätzen, der (zumeist gut gemachten) dröhnenden Action und den vielen Figuren, die im besten Falle nur einen Hauch von interessanten Charaktermerkmalen abbekommen - ein Indiz dafür, dass es nicht gerade zu Rodriguez' Talenten gehört, nicht-triviale Geschichten zu erzählen. Was die beeindruckende Darstellerriege betrifft pflastern Leichen Rodriguez Weg, und zwar im bildlichen Sinne. Die Anzahl sinnlos verfeuerter Schauspieltalente von Willem Dafoe bis hin zu Mickey Rourke ist schlichtweg empörend, und die Tatsache, dass Salma Hayek, die die Leinwand gerade mal 5 Minuten lang ziert, in den Credits als Zweite genannt wird, grenzt schon fast an Betrug. Sogar El Mariachi höchstpersönlich bleibt ein konturloser Akteur in einem Actionwirrwarr, das nicht einmal ein (wie immer brillant spielender) Johnny Depp, der die vielleicht einzige interessante Rolle inne hat, zu einem stimmigen Ganzen zu formen vermag. Und wenn Rodriguez dann noch Gags einstreut, die nicht nur deplaziert, sondern auch völlig absurd wirken, dann fragt sich der Zuschauer zu Recht: Meint der das ernst oder will er sein eigenes Werk verunglimpfen? Was auch immer zutreffen mag, mit "Irgendwann in Mexiko" stellt Rodriguez seine Fangemeinde auf eine harte Probe.
Quelle: movieflash.de
Kritik: „Es war einmal in Amerika“ – keine Frage, Ausnahmeregisseur Robert Rodriguez erweist dem Altmeister Sergio Leone mit „Once Upon a Time in Mexico“ seine Reminiszenz. Die El Mariachi-Trilogie mit den beiden ersten Teilen „El Mariachi“ (1992) und „Desperado“ (1995) findet jetzt ihren krönenden Abschluss. Rodriguez, der mit so unterschiedlichen Filmen wie „Spy Kids“ 1 und 2 (2001, 2002), „From Dusk Till Dawn“ (1996), dem umstrittenen „Four Rooms“ (1995) und „Faculty – Trau keinem Lehrer“ (1998) aufwartete, verzichtete bei seiner Trilogie bewusst darauf, mehr oder weniger großes Erzählkino zu produzieren. Seine Legende um El Mariachi ist mehr eine Art fulminanter Bilderfolge, prall gefüllt mit Farbe, Action und einem gehörigen Schuss Ironie.
Der doppelbödige CIA-Agent Sands (Johnny Depp) will aus dem geplanten Sturz des mexikanischen Präsidenten (Pedro Armendáriz) durch ein Zweckbündnis zwischen dem skrupellosen General Marquez (Gerardo Vigil) und dem Drogenbaron Barillo (Willem Dafoe) politisches und persönliches Kapital schlagen. Nicht, das ihm El Presidente besonders am Herzen liegen würde, doch sein Sturz durch Barillo und Marquez will Sands nutzen, um beide los zu werden und eine neue Regierung zu installieren (oder so ähnlich). Um einen Joker in der Hand zu haben, will sich Sands des legendenumwobenen El Mariachi (Antonio Banderas) bedienen, dessen Frau Carolina (Salma Hayek) und Tochter durch Marquez ermordet worden waren und der schon lange auf eine Gelegenheit wartet, sich an Marquez zu rächen, sprich: ihn in die ewigen Jagdgründe zu katapultieren. Sands Mittelsmann ist ein Barbesitzer namens Belini (Cheech Marin), der 10.000 Dollar für entsprechende Informationen über El Mariachi erhält. Außerdem will Sands den Ex-FBI-Agenten Jorge (Rubén Blades) für seine Machenschaften einspannen. Barillo darf nicht nur auf die Hilfe von Marquez hoffen; ihm zur Seite steht Billy (Mickey Rourke), der Mann mit dem Hündchen auf dem Arm. Und auch eine schöne, aber nichtsdestotrotz skrupellose Lady namens Ajedrez (Eva Mendes), Mitglied einer mexikanischen Spezialeinheit, und der Berater des Präsidenten Dr. Guevara (Miguel Couturier) mischen in dem durch Intrigen durchsetzten Spiel kräftig mit. El Mariachi lässt sich einspannen. Er will Marquez töten und er will El Presidente schützen. Nun darf gekämpft und intrigiert werden ...
Mit einer neuen Digitalkamera – Sony 24-fps digital Hi-Def, habe ich erfahren – lässt Rodriguez, der nicht nur Regie führte, sondern ebenso für Drehbuch, Kamera, Schnitt, Musik und Produktionsdesign verantwortlich zeichnet (wie so oft in seinen Filmen), die Puppen tanzen. „Irgendwann in Mexico“ ist weniger eine durchkomponierte Geschichte mit Figuren, bei denen auf Charakterdarstellung wert gelegt würde. Rodriguez lässt insbesondere Banderas und Depp coole Typen spielen und beide treiben ihre Coolness fast bis auf die Spitze. Trotz etlicher Gewaltszenen und trotz der Brutalität des Geschehens, in dem es nur um Intrige, Machtbesessenheit, Korruption und illegale Geschäfte geht, löst Rodriguez diese Gewalt in Komik auf und macht den Streifen zu einem (teilweise sarkastischen) Vergnügen.
Wenn Depp/Sands den Koch eines Restaurants tötet, weil der seine mexikanische Lieblingsspeise nicht nur gut, sondern zu gut zubereitet hat, wenn er den klischeebeladenen Regeln des Genres folgend den Informanten Belini tötet, weil der ihm schon vorweg prophezeit hat, dass das Geld, was er von Sands bekommen hatte – 10.000 Dollar – immer noch zu viel sei, obwohl Sands ihm 50.000 geboten hatte, dann nimmt Rodriguez auch diese Regeln auf die Schippe.
Banderas scheint als El Mariachi in seinem Element, spielt einen Pistolero, der von Ehre und Rache, Gerechtigkeit und Tragik gekennzeichnet ist, wobei auch das eher einem formularmäßig verordneten Stil verhaftet, denn einer tieferen charakterlichen Darstellung geschuldet ist. Depp, der zum Schluss beide Augen verliert, kämpft weiter. Ein kleiner Junge führt ihn durch das Schlachtgetümmel am Präsidentenpalast, und Sands, dem das Blut unter den Augen getrocknet ist und der eine dunkle Brille trägt, erscheint wie ein verhinderter Dracula, der nichtsdestotrotz auf Blut aus ist. Salma Hayek tritt (leider) nur in Rückblenden auf – als messerwerfende Lady, die ihrem Geliebten El Mariachi in punkto Kampfkraft in nichts nachsteht. Von Mickey Rourke als abgefeimter Kerl mit Schoßhündchen hätte man sich mehr gewünscht. Willem Dafoe und Gerardo Vigil spielen brutale Machtbesessene, allerdings das eher als Charaktermasken, denn als Menschen aus Fleisch und Blut.
Der Spaß, den der Regisseur und vor allem auch die Hauptdarsteller bei den Dreharbeiten gehabt haben müssen, überträgt sich fast bruchlos auf das Publikum. „Once Upon a Time in Mexico“ macht Spaß; mehr war wohl auch nicht geplant. Trotz einiger Längen also ein kurzweiliges Vergnügen, zu dem vor allem auch die opulenten Bilder, die Ausstattung und die Musik beitragen. Und zum Glück trällert Enrique Iglesias, der als Getreuer El Mariachis mitspielt, nur einmal kurz ein Liedchen.
Quelle: filmstarts.de
Inhalt: Um an 20 Millionen Dollar zu kommen hetzt der intrigante und korrpute CIA-Agent Sands den rachedürstigen Mariachi auf den Drogenboss Barillo, der gerade den Todfeind des Mariachi zu seinem Verbündeten gemacht hat. Als ob das nicht schon reicht spielt Sands auch noch seine weiteren Asse aus: den ehemaligen FBI-Agenten Jorge, dessen Partner von Barillo einst ermordet wurde, Barillos rechte Hand, den amerikanischen Kleingangster Billy, der auch seinen Boss lieber tot als lebendig sehen würde, sowie seine Geliebte, die tozghe Drogenfahnderin Ajedrez. Sands ahnt jedoch nicht, dass sein durchgestylter Plan nicht aufgehen wird, denn jeder der Beteiligten spielt sein eigenes Spiel...
Kritik: Das neuste Machwerk von Robert Rodriguez ist „Irgendwann in Mexiko“ mit dem er seinen Kultfilm „Desperado“ fortsetzt. In dem Streifen ist wieder Antonio Banderas als der mexikanische Nationalheld El Mariachi zu sehen und diesmal ist sogar Johnny Depp als der zwielichtige CIA-Agent Sands dabei.
Leider kann „Irgendwann in Mexiko“ qualitativ nicht an „Desperado“ heranreichen. Das liegt wohl vor allem an der überladenen und wirren Story, die mit zu vielen Handlungssträngen den Zuschauer eher verwirrt als unterhält und auch einige der SFX haben die Grenzen des guten Geschmacks und der Realität überschritten und wirken dadurch nicht mehr kultig, wie in „Desperado“, sondern eher ein wenig lächerlich. Allerdings sind die Choreographien für ein klassisches B-Movie dennoch schön anzusehen und wissen zu gefallen. Auch ein cooler Antonio Banderas und ein lasziv-verspielter und wieder überragend agierender Johnny Depp werten das Movie wieder auf.
Übrig bleibt ein „Desperado“-Sequel das man eigentlich nicht gebraucht hätte und wohl nur Action- oder Robert Rodriguez-Fans zu empfehlen ist.
Quelle: more-magazin.de
Inhalt: Der Drogenmagnat Barillo will die mexikanische Regierung mit Hilfe des korrupten CIA-Agenten Sands zu stürzen. Dieser wiederum will seinen Erzfeind General Marquez töten lassen und heutert dafür den Mariachi an.
Kritik: Es war einmal im schläfrigen Mexiko, da ereignete es sich, dass die Sieste der friedliebenden Menschen von fürchterlichen Machtgerangeln gestört wurde. Schusswaffen beherrschten das Land. Und inmitten dieser Plagen gab es ihn, eine lebende Legende. Ein großer dunkler Mann, dessen Gesicht noch nie jemand gesehen hatte. Doch er streifte mit seinem Gitarrenkoffer durch das Land und führte den Pistoleros ihre gerechte Strafe zu. Fortan erzählte man von dem "Mariachi", dem geheimnisvollen, der Angst und Schrecken in die etablierte Unterwelt brachte; eine Unterwelt, die sich vor niemandem zu verbergen brauchte - wäre nicht der "Mariachi".
Als Robert Rodriguez mit der Billigproduktion El Mariachi den Publikumsgeschmack traf und erstmalig die Geschichte des legendären Mariachi thematisierte, ging es noch um einen ehrbaren Bürger, der zufällig für den gefürchteten Gitarrenkofferträger gehalten wird. Mit etwas Witz und einer ordentlichen Portion Action zeigte Rodriguez, mit wie wenig Mitteln erfolgreiches Kino produziert werden kann. Fast könnte man meinen, er habe damit bezweckt, dem übermächtigen Hollywood mal zu zeigen, dass es auch anders geht.
Doch bereits Teil zwei der Saga ließ einen gewissen Wandel erkennen. Der wesentlich opulentere Film Desperado zeigte Hollywood-Größen wie Antonio Banderas (als Mariachi mit Gitarre und Waffenarsenal) und Steve Buscemi in einem der kultigsten Action-Filme der 90er. Plötzlich ging es nicht mehr um das komische Motiv des ersten Teils, sondern um den Hintergrund des sagenumwobenen Mann mit dem Gitarrenkoffer. Das Thema zeigte sich sehr romantisch: der Held, dunkel und unbekannt, flink und stets überlegen, schweigsam, genügsam, - ewiglich traurig. Dessenthalben findet man die schönsten Szenen auch in den Momenten, da Antonio Banderas seinem Seelenschmerz Ausdruck durch die Kunst verleiht. Damit verbuchte er auch gleich einen Erfolg mit dem Song El Mariachi, einer Ballade über die Einsamkeit des Mariachi.
Gerade die Action-Szenen ließen aber eine deutliche Inspiration durch Hollywood erkennen - so wurde unerbittlich alles zerschossen, was die Kamera gerade noch so einzufangen vermochte. Auch Teil drei der Saga verzichtet nicht auf dieses Element, das Fans auf der ganzen Welt schätzen. Eindeutig erkennbar ist jedoch eine Hommage an Sergio Leone, dem vielleicht größten Wild-West-Regisseur aller Zeiten. Das schlägt sich nicht nur im Originaltitel nieder, der nur allzu ausdrücklich an Once Upon A Time In The West erinnert, sondern auch in den Choreografien der Schussduelle, den Großaufnahmen zusammengezogener Augenbrauen bzw. verkniffener Augen und den zahlreichen Schusswechseln.
Dennoch mag nicht so recht Freude aufkommen. Starke Momente zeichnen auch diesen Film aus, doch teilweise bewegt sich die Handlung nicht recht voran und wird bisweilen auch schon mal recht kompliziert. Da gibt es einerseits den CIA-Agenten Sands (Johnny Depp), der alle möglichen Personen für seine Sache gewinnt, während auf der anderen Seite der Drogenbaron Barillo (Willem Dafoe) sein schönes Leben genießt und einen Putsch auf den Staatspräsidenten plant. Zu viele Gesichter, zu viele Personen, keine klare Linie. Teilweise werden die langwierigen Passagen durch wunderschöne Action-Sequenzen entschädigt. Zu den eindrucksvollsten Szenen gehört ein bleiintensives Duell in einer Kathedrale.
Doch auch die einfühlsamen Passagen kommen wieder vor. Das muss man dem Film zu Gute halten, gehören sie doch zu dem, worin der besondere Reiz des schwer durchdringbaren Charakters des "Mariachi" besteht. Die tiefe Melancholie dieser tief verletzten Figur wird wieder einmal deutlich, wenn in gelungenem Dekor, deren Schönheit die Kamera auf vorzügliche Weise einfängt, die dunkle Silhouette des Gitarrensaiten schwingenden Mannes eine ergreifende Ballade erklingen lässt.
Gerade wegen solcher Szenen bleibt dem Film das Attribut "sehenswert". Dafür lohnt sich der Kinogang aber eigentlich eher weniger. Bei einem Film wie diesem kann man durchaus das DVD-Release oder gar die Fernsehausstrahlung abwarten. Dem schaffen weder Antonio Banderas imposante Figur, dem Inbegriff des Mariachi, noch Johnny Depps gewohnt brilliante Leistung Abhilfe. Schade eigentlich!
Quelle: moviemaze.de
Auf dem Weg zum Epos
Ach, Mechiko! Robert Rodriguez huldigt seinem Mutterland auf geradezu rührende Weise. Zwar zeigt er ungeschönt all die Schwächen des Landes - der Präsident ist ein Trottel, Drogenbosse beherrschen die Provinz, und die Generalität ist korrupt. Aber dann, während in der Hauptstadt gerade eine festliche Prozession zum Tag der Toten stattfindet und eine Putschistenarmee diesen Zeitpunkt zu einem Umsturz nutzen will, da wird schnell klar, was der Regisseur an seiner Heimat so liebt. Es ist nicht nur die Tatsache, daß die Bevölkerung sich der Armee entgegenstellt. Es ist vor allem die Art und Weise, wie sie es tut.
In Hollywood hätte man einen rechtschaffenen Menschen gezeigt, der auf ein Faß steigt und seine Landsleute auffordert, den Kampf mit den Rebellen aufzunehmen. Mit ein paar Geigen und viel Jubel wäre daraus ein Rührstück mit anschließender Zeitlupen-Metzelei geworden. Im Mexiko des Jahre 2003, behauptet Rodriguez liebevoll in diesem Film, braucht man keine flammenden Reden, um die rechtmäßige Regierung zu verteidigen. In Mexiko genügt ein einfacher Griff in den Gürtel, und schon hat sich eine scheinbar hilflose Feiertagsprozession in einen erschreckend schwer bewaffneten Kampfverband verwandelt, der den Angreifern eine Straßenschlacht bietet, um die sie manche südamerikanische Guerillamiliz beneiden würde. Ärmliche Hausfrauen binden sich ungerührt Patronengürtel um, setzen sich den obligatorischen Sombrero auf, stürmen, in jeder Hand einen Revolver, den verdutzten Angreifern entgegen und brüllen: "Es lebe die Demokratie". Mexiko mag ja eine explosive Kloake sein - aber es ist eine Kloake mit Überzeugungen, und sie ist so explosiv, daß ihr keiner was kann.
Nicht mal die Amerikaner übrigens. Johnny Depp ist zwar gewohnt umwerfend als blindwütiger CIA-Agent, der glaubt, er könne die mexikanische Politik nach Gutdünken umformen. Trotzdem kriegt er eine freundliche, aber bestimmte Abfuhr. Was in einem Film von Robert Rodriguez heißt, daß er zwar überleben darf, aber verschiedene Körperteile verlieren wird. Überhaupt ist der Meister des Metzelfilms, der auch dieses Mal wieder alle filmischen Schlüsselpositionen selbst besetzt hielt, nach den experimentellen Kinderfilmen der "Spy Kids"-Reihe wieder in Stimmung für Blutvergießen. Da werden Augen ausgestochen, Knie weggesprengt, Haut abgezogen, Hälse aufgeschlitzt und natürlich lagerhallenweise Patronen verschossen. Und doch unterscheidet sich "Irgendwann in Mexico" grundlegend von Rodriguez' früheren Splatterorgien "From Dusk till Dawn" oder "Desperado". Waren diese noch Ausdruck hemmungsloser und unreflektierter Jugendlichkeit, so begibt sich Rodriguez hier ganz ernsthaft auf den Weg zum Epos. Der Tod ist kein komödiantisch-ästhetischer Tanz mehr, er ist bittere Realität. Ähnlich wie in den großen Epen Sergio Leones, auf die sich der Originaltitel "Once Upon a Time in Mexico" in voller Ernsthaftigkeit bezieht, geht es hier auch um den Tod von Frauen und Kindern und um den moralischen Kodex einer Gesellschaft zur Zeit eines großen Aufbruchs. Und wie sein italienischer Vorgänger setzt auch Rodriguez dabei auf eine sehr komplexe und überlange Geschichte, die in ihrem Zentrum simpler nicht sein könnte, an ihren Außenbezirken jedoch mit einem vielfach vertrackten Netz von Betrug und Gegenbetrug verwoben ist.
Über den Patriotismus hat Rodriguez vom Splatter zu einem grausigen Realismus gefunden, vom zynischen Genrezitat zur relevanten Realsatire, von der Pose zur Aussage. Man mag vermuten, daß wir es hier mit einem Schlüsselwerk zu tun haben, das weder vor der eigenen Größe zurückschreckt, noch, und das ist vielleicht am wichtigsten für das Gelingen dieses Films, darüber prätentiös wird. Ein im besten Sinne altmodischer, unterhaltsamer, wichtiger Film.
Quelle: filmzentrale.com
Tequila-Bumm-Bumm! Robert Rodriguez füttert mit seiner Actionkomödie den Mariachi-Mythos weiter mit Schiesspulver und einem Feuerwerk an Gags. Mittendrin: eine Starbesetzung und Schmusebarde Enrique Iglesias.
Ein flamboyanter CIA-Agent, der seine Gegner mit einem künstlichem Arm narrt, um unverhofft eine Knarre in der echten Hand im Anschlag zu halten - eine typische Figur aus Robert Rodriguez' Schelmenstück «Once Upon a Time in Mexico». Dieser Running-Gag ist Programm: Was sich Quentin Tarantinos Busenfreund an Kapriolen hat einfallen lassen, passt schlichtweg auf keine Kuhhaut. Der Aufwand, dem Plot zu folgen, braucht gar nicht erst betrieben zu werden, um diesen Neo-Western nach Kräften zu geniessen - das Feuerwerk an (oft auch visuellen) Pointen zieht effektiv in seinen Bann.
Dennoch hier die Handlung in groben Zügen: Besagten CIA-Spion Sands gibt Johnny Depp in einer nach «Pirates of the Carribean» weiteren überaus charmant durchgeknallten Rolle. Amerikas geheimer Agent in Mexiko hat von einem Mariachi (Antonio Banderas) Wind bekommen, der mit Drogenbaron Barillo (Willem Dafoe) noch gewaltig ein Hühnchen zu rupfen hat. Das trifft sich gut, denn auf Barillo hat es seinerseits auch Sands abgesehen.
Als einer von den zwei Waffenbrüdern des Mariachi gibt kein Geringerer als Teenieschwarm Enrique Iglesias seinen Einstand auf der Leinwand. Spätestens hier drängt sich Johnny Depps Antiheld Sands als Sympathieträger in den Vordergrund: Banderas, der als cooler Pistolero das Knäblein Enrique Iglesias umarmt, da krümmt sich der «El Mariachi»-Aficionado. Linderung gibts glücklicherweise in der Person von Mickey Rourke, der allzu lange einzig in Kleinstrollen zu sehen war. Hier beweist das charismatische Raubein als gänzlich unberechenbare rechte Hand des Drogenbarons endlich wieder einmal seine unheimliche Leinwandpräsenz.
Mit 7'000 Dollar hatte Robert Rodriguez anno 1992 seinen ersten «El Mariachi»-Streifen gedreht. Drei Jahre später standen dem Film-Autodidakt für das Hollywood-Sequel «Desperado» mit Antonio Banderas bereits 3 Millionen zur Verfügung. Das zehnfache dieses Betrages durfte Rodriguez nun wiederum für «Once Upon a Time in Mexico» buchstäblich verpulvern. Bevor der Filmemacher vielleicht bald mit gar schon 300 Millionen Dollar erneut die Erde Mexikos mit dem Blut tapferer Helden und schmieriger Bösewichter tränkt, sollte er es nun vielleicht gut sein lassen. Eine noch fetzigere und amüsantere «El Mariachi»-Variante dürfte ihm nämlich kaum mehr gelingen.
Quelle: cineman.ch
Kultregisseur Robert Rodriguez fackelt im dritten und letzten Teil seiner "El Mariachi"-Saga erneut ein furioses Actionfeuerwerk ab. Neben Antonio Banderas und Salma Hayek ist diesmal auch Johnny Depp in einer bizarren Rolle als CIA-Agent mit von der Partie.
El Mariachi (Antonio Banderas) hat sich in die Isolation zurückgezogen, nachdem seine schöne Geliebte Carolina (Salma Hayek) und ihre gemeinsame Tochter vom korrupten General Marquez brutal ermordet wurden. Als der undurchschaubare CIA-Agent Sands (Johnny Depp) ihn beauftragt, ein Attentat auf den Präsidenten von Mexiko zu verhindern, wittert El Mariachi die Chance auf Rache. Denn die Drahtzieher des Anschlags sind der fiese Drogenbaron Barillo (Willem Dafoe) und eben jener General Marquez. El Mariachi zieht mit seinen zwei Kumpanen Lorenzo (Enrique Iglesias) und Fideo in einen blutigen Feldzug gegen seinen Erzfeind.
Der Mann ist ein wahres Arbeitstier: Robert Rodriguez ("From Dusk Till Dawn", "Spy Kids") schreibt, produziert, inszeniert, filmt und schneidet seine Filme meist im Alleingang - und weil er damit offenbar nicht ausgelastet ist, komponiert er oft auch noch die Musik dazu. Nur auf Schauspieler kann Rodriguez nicht verzichten. Für Teil drei seiner abgefahrenen mexikanischen Western-Reihe hat er mit Johnny Depp, Antonio Banderas, Salma Hayek und einigen anderen Überraschungsgästen wie Wilem Dafoe, Mickey Rourke und Eva Mendes ein hochkarätiges Ensemble versammelt.
Den ersten Teil, "El Mariachi", hatte Rodriguez 1992 für nur 7000 Dollar gedreht. Danach hatte er einige Handvoll Dollar mehr zur Verfügung, die er bestens anlegte: Es wimmelt vor aberwitzigen Kamerafahrten, rasanten Schnitten, grellen Explosionen und blutigen Gemetzeln. Nebenbei kommt auch Rodriguez' herrlich augenzwinkernder Humor nicht zu kurz, was spätestens dann klar wird, wenn Spaniens Popbarde Enrique Iglesias als rechte Hand des Mariachi ein Liedlein anstimmt.
Quelle: premiere.de
Alle guten Dinge sind drei
Nach "El Mariachi" und "Desperado" bringt Kultfilmregisseur Robert Rodriguez den letzten Teil der Mexico-Trilogie auf die Leinwände. Im finalen Showdown werden jedoch nicht nur gigantische Actionszenen mit viel bleihaltiger Luft geboten, sondern es gibt ein großes Stelldichein berühmter Hollywood-Stars. Allen voran Johnny Depp und Antonio Banderas. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie von Salma Hayek, Eva Mendes, Mickey Rourke und Latino-Sänger Enrique Iglesias.
Der mehr oder weniger bestechliche Mr. Sands (Johnny Depp) ist Agent des amerikanischen CIA und befindet sich derzeit in Mexico. Er möchte um jeden Preis einen Putsch am mexikanischen Präsidenten durch den Drogenbaron Barrillo (Willem Dafoe) vereiteln. Da seine Mission aber nicht ganz offiziell ist, muss er sich zwangsläufig selbst einen Profikiller an Land ziehen. Seine Wahl fällt auf den Gitarrenspieler und Schießeisen-Experten El Mariachi (Antonio Banderas). Dieser nimmt den Auftrag mit der Absicht an, die Chance auch für einen persönlichen Rachefeldzug zu nutzen.
Denn General Marquez (Gerardo Vigil), ein loyales Mitglied des Barrillo-Imperiums, ist der Mörder von El Mariachi's geliebten Frau. Die Gelegenheit ,diese Tat zu sühnen, lässt sich El Mariachi nicht entgehen. Um den eigentlichen Auftrag zu erfüllen, nimmt er seine beiden Helfer Fideo (Marco Leonardi) und Lorenzo (Enrique Iglesias) mit ins Gefecht. Ihre Gitarrenkästen mit tödlichem Inhalt werden ständige Begleiter, um in den diversen Machenschaften der Meuterer und der Geheimdienste mal kräftig aufzuräumen. Dass dabei nicht zimperlich umgegangen wird, versteht sich bei einem Rodriguez-Film von selbst!
Tatsächlich wird uns Zuschauern kaum eine Atempause zwischen Schießereien und Prügelduellen gelassen. Der Streifen versetzt einen vielmehr in einen Geschwindigkeitsrausch, verursacht durch schnelle Bewegungsabläufe und phänomenale Kameraperspektiven. Lobenswert ist der Soundtrack, der mit seinen Gitarrenelementen das mexikanische Ambiente gelungen unterstreicht.
Heutzutage existieren fast keine Tabus mehr in Bezug auf Gewalt in Filmen. Man hat schon fast alles gesehen, was an Brutalität denkbar ist. Trotzdem muss die Frage gestellt werden, ob eine derartige Gewaltverherrlichung wie in diesem Streifen wirklich von Nöten ist. Sicher ist Gewalt ein elementarer Baustein bei einem Film dieses Genres, aber derart explizite Darstellungen wie das Ausstechen von Augen oder Zerschießen von Beinen bis auf die Knochen können auch subtiler dargestellt werden. Abgesehen davon ist "Irgendwann in Mexico" ein Baller-Abenteuer vom Feinsten. Eine Reise in dieses Land möchte man nach dem Film vermutlich vorerst nicht antreten - nichts für das zarte Gemüt!
Quelle: mpex.net
Once upon a time in Mexico oder: Spiel mir das Lied vom unnötigen Film...
Irgendwann in Mexiko. Irgendwo in Mexiko. Revolution. Gier. Rache. Nach einer erschütternden Tragödie in seinem Leben hat sich El Mariachi (Antonio Banderas) einem Leben in Einsamkeit und Isolation ergeben. Er wird jedoch aus seiner Melancholie gerissen, als ihn der undurchschaubare CIA-Agent Sands (Johnny Depp) für einen tollkühnen Mordplan gewinnen will, in den der Präsident von Mexiko, ein kompromissloser Drogenbaron (Willem Dafoe) und ein korrupter General verwickelt sind.
El Mariachi hat seine eigenen Gründe dafür, warum er den Auftrag annimmt: Er will Rache! Und so schart er seine zwei einzigen Freunde um sich und zieht in die Schlacht, an deren Ende nur der stehen wird, der ein reines Herz hat und zu glauben bereit ist. An die Liebe. An die Freiheit. Und an ein aufrechtes Mexiko.
Rating: "Mann, ist das mühsam!", dachte ich mir nach 10 Minuten des Films, nachdem man Antonio Banderas zum x-ten Mal in Grossaufnahme gesehen hatte. Glücklicherweise beschränken sich diese Aufnahmen mehr oder weniger auf besagte 10 Minuten, das Prädikat "mühsam" schleppt sich dennoch durch den ganzen Film.
Rodriguez hat sich für den Abschluss seiner Mariachi-Trilogie eine verhältnismäßig komplizierte Story ausgedacht. Ein wenig zu konstruiert wie ich finde, weil wenn mir so eine Story aufgesetzt wird, dann erwarte ich natürlich auch mehr vom Endprodukt. Die verschiedenen Erzählstränge in Once upon a time... führen nicht wirklich zusammen, und am Schluss heißt es doch wieder einer gegen alle und jeder gegen jeder. Und was das schlimmste ist, der Film ist teilweise richtig langweilig! Was die Vorgänger El Mariachi und dessen Fortsetzungsremake Desperado dagegen unter anderem ausgezeichnet hatte, war doch gerade die Einfachheit der Geschichte, und dennoch (oder gerade deswegen) kam nie Langeweile auf. Da wurde erst geschossen, dann gefragt, da gingen Autos und alles mögliche in die Luft. In Once upon a time in Mexico kommen Schrotflinten und Co. nur noch begrenzt zum Einsatz.
Auch das Staraufgebot des Films kann den Film nicht retten.
Salma Hayeks Auftritte beschränken sich auf Flashbacks, in denen sich der Mariachi zurückerinnert; aus diesen werden auch seine Rachegelüste ersichtlich. Sie ist knappe fünf Minuten im ganzen Film zu sehen.
Willem Defoe, den ich persönlich einen brillianten Schauspieler finde, hätte ohne Probleme durch einen No Name-Schauspieler ersetzt werden können, so wenig sieht man von ihm als Drogenbaron Barillo. Er hat nicht mal ansatzweise die Möglichkeit, der Rolle seinen Stempel aufzudrücken.
Antonio Banderas spielt das, was er kann, und das ist in meinen Augen nicht viel (ich gebs ja zu, ich mag ihn nicht). Zudem verkommt der Mariachi während des Films zunehmend zu einer Nebenrolle.
An den Auftritten von Danny Trejo, Cheech Marin und Eva Mendes gibt es nichts sonderlich auszusetzen, sie sind aber auch nicht speziell erwähnenswert.
Enrique Iglesias: Was der in diesem Film verloren hat, ich habe echt keine Ahnung: Schuster, bleib bei deinen Leisten, sag ich da nur! Und wer zum Teufel will Mickey Rourke noch auf der Leinwand sehen???
Zu guter Letzt Johnny Depp, mein Lichtblick des Films. Er spielt herrlich, wie man es von ihm gewohnt ist, im Gegensatz zu Defoe erhält er aber auch die Leinwandpräsenz dazu. CIA-Agent Sands ist zwar ein Drecksack, doch Depp spielt ihn so, dass man ihn einfach mögen muss. Er ist auch der einzige, der eine Portion Humor und Ironie in diesen Film einbringt, der sich ansonsten doch so wahnsinnig ernst nimmt. Ich erwähne da nur seine ständig wechselnden Sonnenbrillen und T-Shirts.
Abschließend bleibt zu sagen, Once upon a time in Mexico ist kein von Grund auf schlechter Film, aber wohl mit Abstand der schwächste der Mariachi-"Trilogie". Wer wenig erwartet, wird dies und ein bisschen mehr von diesem Film bekommen. Und all denen, die mit höheren Erwartungen, geschürt durch die beiden ersten Teile, ins Kino gehen, wird wohl ein schaler Beigeschmack am Film haften bleiben. Schade drum Robert Rodriguez, da wäre mehr zu machen gewesen!
Quelle: outnow.ch